Städtebau
Der Städtebau in Rakuschistan folgt dem alten rakuschischen Prinzip des "Wenn-du-es-baust-wird-er-kommen", wobei in den Quellen unklar bleibt, wer genau kommen soll. Manche Quellen nennen hier ganz allgemein die Rakuschen, andere speziell Bulgur. Grundsatz dieses Prinzips ist es, zuerst zu bauen, was für eine goldene Zukunft notwendig erscheint (Infrastruktur, Industrieanlagen usw.), und dann zu warten. Im Städtebau manifestiert sich dieses Prinzip v.a. im groß angelegten Bau von Straßen und Parkhäusern und weiteren Infrastrukturmaßnahmen. So hat man das Dorf Vragonice, das heute noch 34 Einwohner zählt, mit mehreren Autobahnkreuzen, einem inneren und einem äußeren Ring versehen. Diese z. T. achtspurigen Straßen enden nach der Ortsausfahrt dann übergangslos in Feldwege und die alten Pfade der Hirten. Das Zentrum des Dorfes durchschneiden zwei Prachtstraßen mit einer Breite von 60 Metern, die an markanten Punkten von imposanten Parkhäusern gesäumt werden. Besucher aus dem Ausland wundern sich oftmals über diese Art der Bautätigkeit, da es in Vragonice nur zwei Traktoren und eine motorisierte Pferdekutsche gibt. Die Einwohner beantworten diese Fragen mit einem genervten, man warte eben. Diese Wartezeit überbrücken die Vragonicer mit dem für Rakuschen sprichwörtlichen Pragmatismus, indem die Parkhäuser als Silos, Lager und ausgelagerte Speicher der Einwohner dienen. Im Moment wird der Bahnhof von Vragonice um zehn weitere Bahnsteige erweitert. Ähnliche Beispiele wie Vragonice finden sich in ganz Rakuschistan. Auch die großen Städte werden ständig erweitert und mit weiteren Autobahnzubringern, Bahnhöfen und internationalen Flughäfen ausgestattet.
Literatur
Hagel-Papilov, Gudrun: Rakuschischer Städtebau, eine Beispielanalyse. Vragonice, warten auf die Mega-City. Verlag OST. Leipzig/Bulgurgrad 2010