Valkan "Raschku Oipki" Mjeschpinskij
Valkan Mjeschpinskij (* 1952 in Adanica † 2004 in Bulgurgrad) war ein rakuschischer Tänzer und Doschkla-Virtuose. Oft wurde er auch nur mit seinem Beinamen Raschku oipki ("Strahlender Stern") benannt.
Kindheit
Mjeschpinskij wuchs in der mystisch-archaisch geprägten Atmosphäre des nordwestlich gelegenen Adanica auf. Sein Vater war Priester der rakuschisch-orthodoxen Kirche und lebte im rakuschischen Zölibat, seine Mutter bewarf hauptberuflich Tannenzapfen mit Steinen.<ref>Eine keineswegs seltene Beschäftigung adanicischer Frauen.</ref> Schon im Alter von vier Jahren sorgte Mjeschpinskij für großen Aufruhr: Die Dorfältesten bestanden darauf, einen Exorzismus an ihm vorzunehmen, weil er in der Gnadenkapelle wild entrückt vor sich hingetanzt hatte, anstatt die Wodkaschläuche wiederaufzufüllen.
Sein Vater konnte die Prozedur jedoch abwenden, indem er versprach, Valkan zu intensivem Doschkla-Spiel anzutreiben. Das für ein Kind viel zu schwere und klobige Instrument sollte seine Körperhaltung so beeinträchtigen, dass an Tanzen nicht mehr zu denken wäre.
Um dem Druck von Dorfältesten und Elternhaus zu entfliehen, wanderte der erst sechsjährige Mjeschpinskij ins freigeistige Bohoia aus und kam schließlich nach Bulgurgrad. Eigenartigerweise hatte er seine Doschkla nicht im elterlichen Adanica zurückgelassen, sondern übte weiterhin beständig.
Bulgurgrad
Bulgurgrad war in diesen Jahren Zentrum einer Jugendbewegung, die sich gegen das wildige Tanzen der Elterngeneration sträubte und statt dessen bei Festen demonstrativ auf den Stühlen sitzen blieb. Der blutjunge Mjeschpinskij schaffte es binnen weniger Jahre, durch denkwürdige Tanzauftritte und Prügeleien mit Tanzunwilligen, einen neuen Tanzenthusiasmus unter den jungen Rakuschen zu entfachen. Viele Rakuschen, die ihn erlebt haben, bekommen Tränen in den Augen, wenn sie an die Gelegenheiten denken, bei denen Mjeschpinskij die Doschkla spielte und gleichzeitig tanzte.<ref>Nur wenigen Rakuschen in der Geschichte wird diese Fähigkeit nachgesagt.</ref> Aus dem Publikum kamen dann begeisterte Rufe: "Es ist Bofke!" - "Nein, es ist Bulgur!"
Am Konservatoriom K. versah Mjeschpinskij jahrzehntelang den Dienst als Tanzlehrer und genoss schon zu Lebzeiten einen legendären Ruf. Seine Karriere kam zu einem jähen Ende, als er 2004 tot auf der Probebühne aufgefunden wurde, wo er sich offenbar alleine zu Tode getanzt hatte.
Anmerkungen
<references />