Stinkfuchs

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Der Stinkfuchs (Vulpus vulpus foetidus) (auch: Bhäwähhäh) ist ein Raubtier aus der Familie der Hunde und eine Unterart des Rotfuchses.

Sein auffälligstes Merkmal ist sein furchtbarer Gestank. Er ist ebenso in der Steppe, wie an den Küsten und im Gebirge beheimatet. Dort legt er seinen Bau häufig an Hängen an, oder nutzt verlassene Baue anderer Tiere wie dem des Bushkir. Er ist Fleischfresser und ernährt sich größtenteils von Aas. An den Küsten kann dies auch ein gestrandeter Wal sein, angeschwemmte Kadaver, Fischreste oder Schalentiere. Einen weiteren Anteil seiner Nahrung machen Eier und Küken aus, aber auch Kleinsäuger, Vögel, Amphibien und Reptilien, ja sogar Insekten stehen auf seiner Speisekarte. In der Not verschmäht er auch vegetarische Kost nicht. Manchmal legt der Stinkfuchs Vorräte an.


Systematik
Ordnung Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie Hundeartige (Canoidea)
Familie Hunde (Canidae)
Unterfamilie Echte Füchse (Vulpini)
Gattung Vulpes
Art Rotfuchs
Unterart Stinkfuchs
Wissenschaftlicher Name Vulpus vulpus foetidus (Cawham,1775)


Systematik

Der Stinkfuchs wurde nach seiner Entdeckung 1775 sehr früh von Lord Colingstone-Cothelwood als Subspezies des Rotfuchses eingestuft. Genetische Tests Anfang der 1990er Jahre ließen daran keinen Zweifel aufkommen.

Beschreibung

Der Stinkfuchs ist eher schlank und in seiner Gestalt ein charakteristischer Fuchs. Sein Körperbau unterscheidet sich kaum von dem seines Verwandten aus Europa. Er ist gut an die kalten klimatischen Verhältnisse seiner Heimat angepasst, jedoch sind entgegen der Allenschen Regel seine Schnauze und die Beine lang und die Ohren groß. Die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich nicht. Sie lassen sich nur durch Körpergröße und Gewicht unterscheiden. Die Kopfrumpflänge bei den Männchen liegt zwischen 65 und 75 cm, bei den Weibchen zwischen 62 und 68 cm. Die Schwanzlänge der Männchen liegt bei 35 bis 45 cm, der Weibchen 30 bis 42 cm. Das Gewicht des Stinkfuchses ist geographisch und jahreszeitlich starken Schwankungen unterworfen. Stinkfüchse des Gebirges sind in der Regel 20 Prozent schwerer als die der Steppe und unterliegen somit der Bergmannschen Regel. Die Männchen wiegen zwischen 5,5 bis 8 kg, die Weibchen 5 bis 7 kg. Sehr selten sind schwerere Tiere bis 15 kg, auch wenn der Stinkfuchs sich einen Winterspeck anfrisst. Die Schulterhöhe beträgt zwischen 28 und 34 cm. Neben dem Polarfuchs gehört der Stinkfuchs zu den beiden einzigen Wildhunden, die im Wechsel der Jahreszeiten das Fell austauschen. In der warmen Jahreshälfte sind Schwanz, Rücken, Flanken, Beine und Kopf in rötlichen Brauntönen gezeichnet und mit leicht schwarzen Schattierungen durchsetzt, der Bauch ist rötlich Beige. Damit ist der Stinkfuchs wenig auffällig. In der kalten Zeit ist sein Fell weiß-grau gescheckt. Das dichte Unterfell macht fast 90 Prozent der Gesamtzahl an Haaren aus und schützt die Tiere durch die gute wärmeisolierende Eigenschaft optimal vor Kälte. Anders als der Rotfuchs trotzt er außergewöhnlich tiefen Temperaturen bis zu -70 Grad Celsius. Er verfügt zudem über Tasthaare über den Brauen, an der Schnauze und am seitlichen Hals. Seine Spitzengeschwindigkeit beträgt bis zu 55 Kilometer pro Stunde. Er ist ein guter Kletterer auf felsigem Untergrund, kann aber nicht auf Bäume klettern. Zur Regulation seiner Körperwärme muss er hecheln. Wie bei allen Canieden setzt sich sein Gebiss aus 42 Zähnen zusammen. Die Zahnformel ist 3142/3143. Die Hinterpfoten verfügen über vier Zehen, die Vorderpfoten über fünf. Die Krallen kann er teilweise einziehen. Seine Pupillenschlitze sind senkrecht.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet des Stinkfuchses erstreckt sich über die rakuschische Pravnica, die rakuschischen Küsten einschließlich des Eismeeres und das Druvitschna-Gebirge. Gerade im Druvitschna kommt es oft zu Lebensgemeinschaften zwischen Stinkfuchs und Mukkimufflon.

Sinneswahrnehmung

Der wichtigste Sinn für den Stinkfuchs ist der Geruchsinn. Sein eigener Gestank scheint ihn nicht zu beeinträchtigen. Er erschnüffelt Aas in großer Entfernung, was ihm bei der Nahrungssuche einen großen Dienst erweist. Außerdem kann er durch seinen Geruchssinn Kleintiere unter einer dichten Schneedecke lokalisieren. Kot und Urin kommen zur Abgrenzung des Reviers als Duftmarken zum Einsatz. Seine Nasenlöcher kann er nicht verschließen. Farben kann er nur schlecht unterscheiden, ist aber nicht völlig farbenblind. Im Dämmerlicht ist er in der Lage, gut zu sehen, da er wie viele Raubtiere hinter der Netzhaut Tapetum lucidum aufweist, welches als Restlichtverstärker wirkt. Der Sehschärfenbereich ist geringer als der des Menschen. Die Hörgrenze liegt bei 55 bis 85 kHz.

Verhalten

Bis Mitte der 1980er Jahre wusste man nur wenig über den Stinkfuchs. Nach seiner Entdeckung geriet er schnell aus dem Focus der Wissenschaft. Studien über ihn schienen nicht sehr populär und einträglich. Dies änderte sich erst, nachdem sich der australische Verhaltensforscher Wally Matilda dem Thema angenommen hatte. Er fand heraus, dass Stinkfüchse über ein ausgeprägtes Sozialverhalten verfügen und in Familiengruppen leben. Solch ein Verband besteht aus einem dominantem Pärchen, das sich fortpflanzt, und aus weiteren erwachsenen Stinkfüchsen, die meist Geschwister und Töchter des dominanten Pärchens sind, welche sich nicht fortpflanzen, aber bei der Aufzucht der Jungen als „Babysitter“, Erzieher, Lehrer und sogar Ammen helfen. Der weibliche Nachwuchs bleibt oft eineinhalb Jahre im Familienverband, der männliche sucht sich sofort ein eigenes Territorium. Die Stinkfuchsfamilie bewohnt gemeinsam ein Revier mit einem Bau, welche sie gegen fremde Artgenossen verteidigen. Der Stinkfuchsbau wird zwar von den Stinkfüchsen selbst gegraben, jedoch kommt es nicht selten vor, dass sie einen verlassenen Bau einer anderen Gruppe oder Tierart beziehen. Deswegen kann man keine einheitliche Aussage über einen solchen Bau treffen. Das einzige, was diesen unterirdischen Anlagen gemein ist, sind die Wohnkessel, meist zwei oder mehr, die nicht, wie beim Bushkir, ausgepolstert werden. Es kommt auch vor, dass ein Bau in der Steppe von Stinkfuchs und Bushkir gemeinsam bewohnt wird. Das Mukkimufflon betritt in der Regel den Bau selbst nicht, findet seine Ruhestätte aber nicht selten bei den Eingängen des Fuchses. Der Stinkfuchs ist eigentlich Dämmeraktiv, kann aber ebenso häufig tagsüber angetroffen werden. Zur Nahrungssuche ist er allein im gemeinsamen Revier, das bis zu 20 km² groß sein kann, unterwegs, trifft aber unterwegs mit Familienmitgliedern zusammen und tauscht sich wahrscheinlich über Nahrungsfunde aus. Er hält keinen Winterschlaf und in den allerseltensten Fällen, in extrem kalten Wintern, eine Winterruhe, diese jedoch nur sehr kurz.

Fortpflanzung

Im Alter von etwa zehn Monaten wird der Stinkfuchs geschlechtsreif. Seine Hauptpaarungszeit liegt im Winter. Die Begattung erfolgt mehrmals. Da beide Partner in dieser Zeit auch „fremdgehen“, kann ein Wurf verschiedene Väter haben. Die Tragzeit beträgt 50 Tage. Ein Wurf enthält zwischen vier und sechs Junge, bei Stinkfüchsen, die die Küstenregion bewohnen, kommen durchschnittlich mehr Junge zur Welt als im Gebirge. Die Welpen sind nach der Geburt rotbraun bepelzt, blind und wiegen zwischen 85 und 165 Gramm. Die übliche Fellzeichnung stellt sich nach einem Monat ein, die Augen öffnen sie nach zwei Wochen. Gesäugt werden die Welpen bis zu sechs Wochen. Die Aufzucht erfolgt im Familienverband, auch die Männchen sind daran beteiligt, vor allem durch Beutebeschaffung. Stinkfüchse können bis zu zwölf Jahre alt werden.

Krankheiten und Parasiten

Stinkfüchse können Krankheiten wie Leptospirose, Staupe, Fuchsencephalitis, Tollwut und Stinkfieber übertragen. Daneben sind sie Träger zahlreicher Parasiten wie Milben, die die Räude hervorrufen, Flöhe und Zecken. Des Weiteren beherbergen sie Fadenwürmer, Bandwürmer wie den Fuchsbandwurm und weitere 83 Arten von Würmern, die man nachweisen konnte. Daher eignet sich das Fell auch nicht für die Herstellung von Bekleidung. Forschungen haben aber zu Tage getragen, dass die Druvitschen jenen einen Kosakenstumpel überreichten, den Sie aus ihrem Stammesverband ausgeschlossen hatten.

Evolution

Zwischen Eozän und Oligozän, also vor ungefähr 40 mya, lebte in Nordamerika ein fleischfressendes, kleines Säugetier mit dem Namen Miacis, welches einer heute lebender Schleichkatze glich. Aus dessen Nachfahren entwickelten sich der Daphaenus, aus dem sich die Bären ausbildeten und der Cynodictis, aus dem die Canieden, also die Vorfahren der Hunde, hervorgingen. Dem Cynodictis folgte der Cynodesmus, diesem wiederum der Tomarctus, welcher als direkter Vorfahr der Füchse (Vulpes) und des Wolfes (Canis lupus) gilt. Die Bildung der Unterart „foetidus“ ist ursächlich wohl auf die Druvitschna-Dnub-Eiszeit vor 45ka zurückzuführen, als die Füchse von ihren restlichen Artgenossen des Kontinents isoliert waren.

Entdeckung

Der britische Naturforscher Lord Stanley Colingstone-Cothelwood gilt als der Entdecker des Stinkfuchses. Colingstone-Cothelwood, der aus der englischen Grafschaft Shrubshire stammt, gelangte mit der botanischen und zoologischen Erforschung der Pravnica in den 1770ern zu großer Berühmtheit. 1775 trug ihn ein Sturm während seiner Asien-Expedition an die rakuschische Küste. Was zunächst als ein herber Schlag des Schicksals schien, sollte sich bald als glückliches Gefüge herausstellen. Lord Stanley Colingstone-Cothelwood war der erste Naturforscher in Rakuschistan. Die Entdeckung des Stinkfuchses beschreibt er in seinem Tagebuch folgendermaßen: „ …und [wir] wurden während unserer Rast von einem unglaublich abscheulichem Gestank heimgesucht, mehrere der Männer mussten sich übergeben. Als ich der Ursache dessen nachgehen wollte, sah ich nicht weit von unserem Lager entfernt einen Fuchs, der uns neugierig beobachtete. Zunächst dachte ich, er sei von diesem Gestank angelockt worden. Als aber die Träger ihn erspähten, fingen sie lauthals an zu lachen, sagten die Wörter ‚Bhäwäh, Whä-häh’ und gestikulierten mir, der Fuchs sei die Ursache des betäubenden Geruchs…“. Colingstone-Cothelwood gelang es, der Fuchs genauer zu klassifizieren, mochte seine Studien aber aus unerklärlichen Gründen nicht vertiefen.

Stinkfuchs und Rakuschen

Aufgrund des furchtbaren Gestanks hat der Stinkfuchs nie eine zentrale Rolle für die Rakuschen gespielt. Er kommt nur in Geschichten vor, das ist dann aber auch schon alles.

Der Stinkfuchs in Mythologie und Kultur

Der Stinkfuchs war in der rakuschischen Mythologie das Thema weniger Sagen. Er kommt hauptsächlich in Fabeln als Nebendarsteller vor. Nicht selten ist er in diesen Geschichten vollkommen vertrottelt und lässt sich vom Bushkir übertölpeln. Eine Sage beschreibt den Stinkfuchs als sehr einsame und traurige Gestalt wegen seines Geruchs. Kindern wird so verdeutlicht, dass die Körperpflege nicht zu vernachlässigen ist. In einigen Sprichwörtern hat der Stinkfuchs eine feste Heimat gefunden, wie „stinken wie ein Fuchs“, oder „dumm wie ein Stinkfuchs“ und „allein/einsam wie ein Stinkfuchs“. Den rakuschischen Namen des Stinkfuchses „Bhäwähhäh“, konnten Sprachwissenschaftler bisher noch nicht auf eine der alten Stammessprachen zurückführen. Man weis bis dato nicht, was er bedeutet.


Literatur

Lord Stanley Colingstone-Cothelwood, Flora and Fauna of Pravnica, Whithelthrithham, 1778-83 Lord Alfred Colingstone-Cothelwood (ed.), Lord Stanley Colingstone-Cothelwood’s Diary of the Pravnica-Expedition, Whithelthrithham, 1826 Kasmjr Strelnov, Der Wind der alten Pravnica; Sagen und Mythen aus Rakuschistan, Bulgurgrad 1951 Ditrj Chirroij, Parasiten in Rakuschistan, Schoykutsk 1974 Wally Matilda, Global Outback, Gimmeabloodypintmate 1985 Dschuko Woschin, Bhäwähhäh, Lipuschidze 1990 Prof. Dr. Frank Schächter, Vulpes in der Genetik, Erfurt 1999.