Druvitschen
Die Druvitschen sind ein rakuschischer Volksstamm. Ihr Siedlungsgebiet umfasste die höher gelegenen Hänge des Druvitschna-Gebirges, besonders der Siedlungsraum um den Srakhuschni . Die heutigen Bewohner der unzugänglichen Bergregionen Rakuschistans betrachten sich als direkte Nachfahren der ursprünglichen indigenen Bevölkerung. Bis zum heutigen Tag gelten sie als eigenbrödlerisch, verschlossen und Fremden gegenüber nicht nur gleichgültig (siehe Rakuschische Gleichgültigkeit) sondern auch abweisend. Nicht umsonst kann man sehr stolz darauf sein, wenn man von einem Rakuschen als Druvi bezeichnet wird; dies ist eine Bezeichnung für eine unbeugsame Freundschaft, so zusagen eine druvitschische Freundschaft, denn der Bergbewohner soll sehr vorsichtig und wählerisch den Kreis seiner Freunde wählen.
Die Druvitschen lebten ursprünglich als Schäfer, Strahler[1] oder Wegehüter in der Lebensweise des Einsiedlers. D.h. dass die einzelnen Individuen monatelang ohne Kontakt zu anderen Stammesgenossen in der Bergwelt ihrer Tätigkeit nachgingen. Lediglich einige wenige Stammesmitglieder, meist Kinder, ältere Frauen und Männer, sowie Fußfaule hielten Stellung in einem Art Basislager, Konstrukti gennant. Eine vagemutiges Gebilde aus Holz, Knochen, Tierhäuten und Felsen an den steilen Hängen des Druvitschna-Gebirges, oft mit Stollen, die man weit in das Bergmassiv trieb. Mindestens einmal im Jahr kamen hier alle Stammesgenossen zum Joischka-Fest zusammen. Auch heute noch ist dieses Fest ein fester Bestandteil der Rakuschischen Feierkultur.
Das Joischka-Fest
Die genaue Bestimmung des Tages ist bis heute unbekannt. Das Fest konnte nämlich zu allen Jahreszeiten stattfinden. Oleg Panitschuk vermutet, dass die Druvitschen das Jahr über ihren Wodka veredelten, indem Sie ihn durch verschiedene Sedimente des Gebirges schickten. Dies konnte, so der Historiker, unterschiedlich lange dauern. Das Fest konnte aber erst beginnen, wenn genug Wodka vorhanden war.
Noch heute gilt der Vettel-Wodka, benannt nach der bekanntesten mythologischen Gestalt des Druvitschna-Gebirges, als Rarität, und ist nahezu nicht im offenen Verkauf zu erhalten. Dies ist auch dem Umstand zu verdanken, dass er ausschließlich für den Hausgebrauch hergestellt wird und nur zum Joischka-Fest ausgeschenkt wird.
Das Fest existiert heute noch. Gefeiert wird jedoch, weil die ursprüngliche Berechnungsart nicht mehr bekannt ist, am ersten Vollmond nach dem St.-Pjottritsch-Tag. Es handelt sich dabei um ein Verkleidungsfest. Man maskiert sich als Mythologische Gestalt Rakuschistans. Im Mittelpunkt des Festes steht aber eine unverheiratete, trinkfeste Frau oder ein Mann verkleidet als Vettel der Bär. Diese Verkleidung ist nur ihm oder ihr vorbehalten. Dieser oder diese Auserwählte muss ständig zur Musik tanzen und darf nur zu bestimmten Zeitpunkten trinken und gut durchgebratenes Hammelfleisch oder Ziegenkäse zu sich nehmen, um bei Kräften zu bleiben. Gefeiert wird solange, bis der verkleidete Vettel ausgezehrt zu Boden geht.
Zwei Feste gingen in die Geschichte ein. Brokke Jujuschna schaffte es drei Tage lang durch zu tanzen; böse Zungen behaupten, er hätte gar nicht mehr getanzt, sondern wäre einfach nur so betrunken gewesen, dass er sich nicht einmal mehr am Boden hat festhalten können. Anatevka Kvetana schaffte es drei Tage und und zusätzlich eine Nacht. Die damals 11 Jährige soll zuvor das erstemal zum Pilzesuchen in die Bergwelt geschickt worden sein; der Rakuschistankenner Dietmar Pottenschmitt sieht hier den Beginn der politischen Karriere Anatevkas.
Heutiges Druvitschentum
Noch heute pflegen die Druvitschen ihre alten Berufe als Schäfer, Strahler und Wegehüter, auch wenn die Moderne längst einzu gehalten hat und ein Gros der Bergbevölkerung schon in größeren Dörfern wohnt. Für Touristen gilt die einfache Regel: Will ich den Berg hinab, vertraue ich mich einem Wegehüter an, will ich hinauf, so nehme ich reißaus. Dies hat damit zu tun, dass die Arbeit des druvitschischen Wegehüters seit je her darin bestand, Fremde von den Berghängen fern zu halten. Der Legende nach gibt es dafür zwei Erklärungen: 1. man hüte die Höhle Vettels, wenn dieser auf Reisen ist 2. man verberge den Aufschlagsort St. Pjottritschs, um allgemeine religiöse Hysterie zu vermeiden.
Einen typischen Druvitschen in seiner Tracht erkennt man daran, dass er neben Schafsfellsocken, Schafsfellstiefeln, Schafsfellhosen, Schafsfellweste, Ziegenfelljacke und Schafsfellschaal einen Hirten- und Wanderstab bei sich trägt, der mehr noch als sonst ein Krummstab einem Bischofsstab ähnelt. Außerdem besteht die traditionelle druvitschische Tracht aus einer Schafsfellmütze, ähnlich einer Mitra, mit Schafsfellohrenwärmern. In einzelnen Regionen des Gebirges ist auch der Kosakenstumpel verbreitet.
Da sich die heutige Bevölkerung der Bergregion sehr schwer den alten Volksgruppen zuordnen lässt, sagt man im Volksmund gerne, als echter Druvitsche gilt man nur, wenn man noch nie die Pravnica betreten hat.
Nur noch wenigen Druvitschen ist die hohe Kunst des Mukkimufflon-reitens bekannt. In Stämmen, die sehr abgeschieden leben, wird es aber dennoch auch heute noch als Initiationsritual betrieben.