Bushkir
Der Bushkir (Meles pravnicensis) (auch: Pravnicadachs, rakuschischer Steppenwaschbär, Denbarra) gehört zur Familie der Marder aus der Ordnung der Raubtiere und ist eine Art der Gattung Meles.
Er bewohnt ebenso hügelige wie flache, steppenartige Landschaften in der Pravnica. Seine Nahrungsbandbreite ist als Allesfresser sehr breit und jahreszeitlich unterschiedlich. Einen großen Anteil seiner Nahrung machen Kleinsäuger aus, aber auch Amphibien, Reptilien, Insekten, Regenwürmer, Wurzeln oder Beeren stehen auf seiner Speisekarte. Aas frisst er nur gelegentlich.
Systematik | |
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Ordnung | Raubtiere (Carnivora) |
Überfamilie | Hundeartige (Canoidea) |
Familie | Dachse (Mustelidae) |
Unterfamilie | Dachse (Melinae) |
Gattung | Meles |
Art | Bushkir |
Wissenschaftlicher Name | Meles pravnicensis (Rightley,2001) |
Inhaltsverzeichnis
Systematik
Der Pravnicadachs wurde Anfang des neuen Millenniums als eigenständige Spezies der Gattung Meles anerkannt, im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme, der Bushkir sei nur eine Variante des Asiatischen Dachses. Es kam dazu, dieweil neuere Untersuchungen der mitochondrialen DNS sowie morphologische Untersuchungen des Penisknochens und der Mahlzähne zeigten, dass die bislang beschriebene Rasse den Artstatus rechtfertigt.
Beschreibung
Der Bushkir ist ein stämmiger, kompakter Erdmarder mit kräftigen Grabpfoten, einer starken Schnauze und einem breiten Kopf. Er ist deutlich größer als seine asiatischen und europäischen Verwandten. Die Länge von Nasenspitze bis Schweifansatz liegt zwischen 91 und 123 cm, die Schwanzlänge bei 26 bis 34 cm. Der runde Schädel, ist bis zu 21,5 cm lang. Die lange Nase ragt mindestens 2,2 cm über die Unterlippe hinaus. Das Gewicht beträgt zwischen 28 und 44 kg, im Allgemeinen allerdings unter 35 kg. Da sich der Pravnicadachs vom Spätsommer bis zum Beginn des Winters Fettreserven anfrisst, kann er im Spätherbst fast doppelt so viel wiegen wie im Frühjahr. Der schwerste je lebend gewogene Bushkir wog 63,627 Kilogramm. Dies stellt mit Abstand das höchste je gemessene Gewicht eines Dachses dar. Die Geschlechter unterscheiden sich äußerlich nur geringfügig. Männliche Exemplare sind gewöhnlich 16 bis 25 Prozent schwerer als die Weibchen und in der Regel kräftiger gebaut. Der Kopf ist proportional kürzer, die Schnauze breiter. Wegen der längeren Haare an Kragen und Hals wirken diese dicker. Daneben ist der Schwanz oft buschiger und kräftiger mit braunen Haaren durchsetzt. Die charakteristische Gesichtszeichnung des Pravnicadachses ist eine schwarz gefärbte Maske rund um die Augen. Sie setzt sich scharf vom umgebenden weißen Fell ab und ähnelt der des Waschbären. Diese Ähnlichkeit brachte ihm seinen ersten deutschen Namen ein: Steppenwaschbär. Die leicht abgerundeten Ohren, die er um 180 Grad nach hinten drehen und anlegen kann, werden ebenso von weißem Fell umrandet. Man nimmt an, dass der Bushkir den Gesichtsausdruck und die Körperhaltung gegenüberstehender Artgenossen schneller erfassen kann, da er die markante Gesichtszeichnung in Zusammenspiel mit dem hell-dunkel gestreiften Schwanz besitzt. Aufgrund der dunklen Maske werden Blendeffekte reduziert und gleichermaßen die Nachtsicht verbessert. Das lange und Wasser abweisende Oberfell ist am restlichen Körper in verschiedenen Grau- und, in geringerem Umfang, Brauntönen gefärbt. Die Grannenhaare sind hell und nur auf dem oberen Drittel dunkel farbig. Die Haare des Oberfells sind bis 12 cm, an den Flanken bis 13 cm lang. Das dichte Unterfell schützt die Tiere vor Kälte, besteht aus 0,6 bis 4,3 Zentimeter langen Haaren und macht fast 80 Prozent der Gesamtzahl an Haaren aus. Die Behaarung folgt also der Renschschen Regel. Die vollständige Unterseite einschließlich der Kehle und der Halsunterseite ist schwarzbraun mit einem besonders grauen Ton auf dem Bauch. Der Bushkir zeigt im ersten Jahr in der Färbung die deutlichsten Kontraste, ältere werden anwachsend dunkler. Er verfügt zudem über Tasthaare über den Brauen, an der Schnauze, am seitlichen Hals und an den Vorderpfoten. Die Augen zeigen eine dunkelbraune Iris und runde Pupillen. Die Vorderpfoten tragen abwärts gebogene, hornfarbene und lange Krallen, die zum Graben gut geeignet sind. Der Pravnicadachs wird im Allgemeinen als Sohlengänger eingestuft. Er kann sich auf seine Hinterbeine stellen und Objekte mit seinen Vorderpfoten untersuchen. Er verfügt im Verhältnis zu seinem gedrungenen Rumpf nur über kurze Beine, daher ist er nicht dazu in der Lage, weit zu springen oder schnell zu rennen. Seine Spitzengeschwindigkeit beträgt über kurze Strecken 24 bis 29 Kilometer pro Stunde. Obwohl er in der größtenteils trockeneren Steppe lebt, kann der Bushkir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4,6 Kilometern pro Stunde schwimmen und mehrere Stunden im Wasser aushalten. Er ist des Weiteren ein guter Kletterer und verdreht seine Hinterpfoten bis diese nach hinten zeigen, um einen Baum mit dem Kopf voraus hinunter zu klettern, was eine ungewöhnliche Fähigkeit für ein Säugetier dieser Größe darstellt. Zur Regulation seiner Körperwärme kann er sowohl hecheln als auch schwitzen. Sein Gebiss setzt sich aus 40 Zähnen zusammen, welche an seine Lebensweise als Allesfresser angepasst sind. Abweichungen von der üblichen Gesamtzahl von 40 Zähnen sind aber nicht ungewöhnlich, da oft die ersten Vormahlzähne nicht ausgebildet sind. Die Reißzähne sind dagegen ausgeprägt. Die Zahnformel ist 3142/3142. Der Penisknochen der Männchen ist etwa 13 cm lang und am vorderen Ende stark gebogen. Acht der 15 bekannten Lautäußerungen werden in der Verständigung zwischen Jungtieren und Mutter verwendet, darunter das katzengleiche, fiepende maunzen von Neugeborenen. Bei dieser Art, wie bei allen Mustelidae, finden sich zwei Analbeutel und zudem eine drei bis fünf Zentimeter tiefe und breite Duftdrüse zwischen Schwanzwurzel und Anus. Mit dem Sekret werden Materialien in Baunähe und Territoriumsgrenzen sowie Artgenossen markiert. Man nimmt an, dass damit Auskünfte über die Gruppenzugehörigkeit der Tiere übermittelt werden.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Bushkir erstreckt sich heute nur noch ausschließlich über die rakuschische Pravnica, obwohl archäologische Funde eine einstmalige Verbreitung im gesamten asiatischen Raum belegen.
Sinneswahrnehmung
Der wichtigste Sinn für den Pravnicadachs ist der Tastsinn. Beinahe zwei Drittel des für die Sinneswahrnehmung ausschlaggebenden Bereiches der Großhirnrinde ist auf die Auslegung taktiler Reize spezialisiert. Das einzige Tier, das außerdem über eine derartige Anlage verfügt, ist interessanterweise der nordamerikanische Waschbär. Der Bushkir kann Gegenstände mit den Tasthaaren über den nicht einziehbaren, scharfen Krallen schon vor dem Anfassen erkennen. Die Vorderpfoten sind äußerst feinfühlig und zu ihrem Schutz von einer schlanken Hornschicht eingeschlossen. Für ein Raubtier abnorm sind außerdem die fünf freistehenden Finger. Die Hörgrenze liegt bei 45 bis 92 kHz. Dementsprechend ist der Bushkir mit seinem Gehör dazu in der Lage, äußerst leise Geräusche wahrzunehmen. Dies befähigt ihn dazu, im Boden eingegrabene Regenwürmer zu hören. Für die Orientierung im Dunkeln und bei der Kommunikation mit Artgenossen ist der Geruchsinn des Pravnicadachses wichtig. Drüsensekrete, die meistens mit der Analdrüse verteilt werden, sowie Urin und Kot kommen als Duftmarken zum Einsatz. Seine Nasenlöcher kann er verschließen, was ihm zum einem beim Graben zugute kommt und zum anderen bei Begegnungen mit dem Stinkfuchs. Man geht davon aus, dass der Pravnicadachs Farben nur schlecht unterscheiden kann oder vielleicht völlig farbenblind ist, wobei er vor allem grünes und rotes Licht gut wahrnehmen soll. Obwohl er wegen des als Restlichtverstärker wirkenden Tapetum cellulosum lucidum hinter der Netzhaut auch im Dämmerlicht gut sehen kann, ist die visuelle Wahrnehmung für den Bushkir von untergeordneter Bedeutung. Der Sehschärfenbereich ist mit dem des Menschen vergleichbar.
Verhalten
Lange Zeit nahm man an, dass der Pravnicadachs wegen seines äußerst aggressiven Verhaltens ein Einzelgänger sei. Dies gilt allerdings nur für junge Männchen, die sich ein eigenes Revier suchen und ist zeitlich begrenzt. In seinem Bau lebt der Bushkir in Familienverbänden. Der weibliche Nachwuchs eines Bushkirpaars bleibt meistens im elterlichen Bau und gründet Nachbarkammern. In der unterirdischen Anlage gibt es ein dominantes Paar, das lebenslang zusammenbleibt. Dennoch paaren sich die rangniederen Weibchen mit dem dominanten Männchen. Ältere Männchen werden indessen neben dem dominanten Männchen nicht im Bau geduldet. Nähern sie sich dem Territorium, versucht das dominante Männchen diese zu vertreiben. Der Pravnicadachs gräbt sich im Steppenboden einen Bau, der einen Durchmesser von 50 Metern haben kann. Der Wohnkessel liegt in etwa fünf Meter Tiefe und ist über zahlreiche Gänge mit der Oberfläche verbunden. Diese Gänge dienen als Ein- und Ausgänge und der Luftzufuhr. Der Kessel des Bushkir wird im Gegensatz zum Stinkfuchs mit trockenen Kräutern, Frostfarn oder Heu ausgepolstert. Ein Bau wird meist über Jahrzehnte oder wahrscheinlich sogar Jahrhunderte benutzt. Jede Generation fügt weitere Wohnkammern hinzu und dehnt ihn weiter aus. Ein untersuchter Bau umfasste 53 Kammern und 184 Eingänge, die durch insgesamt 974 Meter Tunnel miteinander verbunden waren. Die Unterscheidung eines Bushkirbaues von einem Stinkfuchsbau ist nicht einfach, da solch ein Bau von beiden bewohnt sein kann, ähnlich wie beim Europäischen Dachs und dem Rotfuchs. Ein sicheres Indiz für einen Bushkirbau ist sein Kot. Der Pravnicadachs setzt nämlich seinen Abtritt in dafür von ihm gegrabene kleine Erdlöcher. Dass der Bushkir ausschließlich nachtaktiv ist, hat sich in der neueren Forschung nicht bestätigt. Außerdem stellte sich heraus, dass er keinen Winterschlaf hält, sondern lediglich eine Winterruhe, die je nach klimatischen Verhältnissen dennoch mehrere Monate dauern kann.
Fortpflanzung
Der Bushkir wird zwischen Februar und April geboren. Die Tragzeit beträgt sechs bis sieben Monate. Somit liegt seine Hauptpaarungszeit zwischen August und September. Im Alter von etwa einem Jahr wird der Bushkir geschlechtsreif. Ein Wurf kann ein bis acht Junge umfassen, vorwiegend aber zwei. Sie sind gänzlich braun und blind; die schwarzen, grauen und weißen Stellen im Pelz bilden sich erst später heraus. Das Weibchen besitzt im allgemeinen 4 Paar Zitzen. Die Männchen werden bis in den späten Herbst, manchmal auch bis nach der Winterruhe im Bau geduldet. Danach verlassen der männliche Nachwuchs und einige der weiblichen Nachkommen den Bau. Der Pravnicadachs kann 18 bis 24 Jahre alt werden.
Evolution
Aufgrund von Fossilienfunden am Indus und in der Persis kann man davon ausgehen, dass die ersten Vertreter des Bushkir vor etwa 14 mya (mittleres Miozän) im südlichen Asien lebten. Sich ähnelnde Schädel- und Zahnstrukturen deuteten darauf hin, dass der Bushkir und Kleinbären einen gemeinsamen Vorfahren besitzen, aber molekulare Analysen sprechen eindeutig für eine sehr nahe Verwandtschaft zu den asiatischen Dachsen. Nach der Überquerung des Druvitschna-Gebirges mindestens zwölf Millionen Jahre später lag das Zentrum des Verbreitungsgebiets der damals vorkommenden Arten vermutlich im östlichen Zentralasien, vor allem im Tiefland von Turan. Diese auf morphologischen Fossilienvergleichen basierenden Annahme bestätigt eine 2007 in Leipzig durchgeführte genetische Analyse, nach der die Vorfahren des Bushkir tropische und subtropische Gebiete verließen und vor etwa 2,1 mya weiter nach Norden zogen, was durch den Fund von Fossilien, die aus dem älteren Pleistozän stammen und im Ural gefunden wurden, bestätigt wurde.
Entdeckung
Für die westliche Welt gilt der britische Naturforscher Lord Stanley Colingstone-Cothelwood als der Entdecker des Bushkir, wenngleich der Pravnicadachs für die Rakuschen seit Jahrtausenden zu ihrer natürlichen Fauna gehörte. Colingstone-Cothelwood, der aus der englischen Grafschaft Shrubshire stammt, gelangte mit der botanischen und zoologischen Erforschung der Pravnica in den 1770ern zu großer Berühmtheit. Zunächst scheiterte 1769 seine Expedition in den Norden Alaskas an einem Sturm und seine wissenschaftliche Karriere schien beendet, bevor sie begonnen hatte. Er fuhr nie wieder in den Nordpazifik. 1775, also sechs Jahre später, gelang es ihm aber, seine vollkommen neu geplante Asien-Expedition zu finanzieren und noch im selben Jahr segelte er von Bristol los. Wieder geriet er unterwegs in einen Sturm, doch dieser sollte ihn ohne größere Schäden an Besatzung und Ausrüstung an die rakuschische Küste tragen. Was zunächst als ein weiterer herber Schlag des Schicksals schien, sollte sich bald als glückliches Gefüge herausstellen. Lord Stanley Colingstone-Cothelwood war der erste Naturforscher in Rakuschistan. Als er den Bushkir entdeckte, glaubte er aufgrund der äußeren Erscheinung, er habe eine asiatische Version des Waschbären entdeckt, der in der Steppe lebt. Einer der angeheuerten Indigenen Träger nannte das ungewöhnliche Tier „ Denbarra“. Colingstone-Cothelwood übernahm diesen Namen. In seinem Tagebuch schreibt er: „ …Dieses Land wird mit jedem Tag wundersamer. Ich habe heute in der Morgendämmerung ein Tier entdeckt, dass aussieht, wie ein dicker Waschbär von gigantischem Ausmaß. Wenn es wirklich ein asiatischer Verwandter des nordamerikanischen Waschbären ist, wäre dies eine ungeheuerliche Sensation. Die Ureinwohner nennen es ‚Denbarra’ und scheinen eine unglaubliche Erfurcht vor ihm zu haben. Einige von ihnen sogar große Angst. Zwei meiner Träger sind davongelaufen, als ich den Erdbau des Steppenwaschbären untersuchen wollte. Sie schrieen die ganze Zeit ‚Bushkir, Bushkir’… “ Erst Jahre später, nach eingehenden Studien und zurück in England, erkannte Colingstone-Cothelwood seinen Irrtum und kam zu dem richtigen Schluss, dass es sich bei dem Tier um einen Dachs handeln muss.
Bushkir und Rakuschen
Einst hatte der Bushkir in vielerlei Hinsicht große Bedeutung für die Rakushen, heute jedoch kaum noch. Das Fleisch soll schmackhaft sein, kommt aber selten auf den Markt, da es zu gefährlich und sehr mühselig ist, den Pravnicadachs zu jagen. Bushkirfett war als Einreibung gegen Rheumatismus in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Apotheken ein begehrter Artikel, wurde im Laufe der Jahrhunderte aber vom Schreiochsenfett weitgehend verdrängt. Der Pelz wird auch nicht mehr wie einst gehandelt. Er ist zwar immer noch sehr teuer, jedoch furchtbar schlecht zu verarbeiten. Der einst hoch angesehene Beruf des Bushinshish, ein Kürschner der sowohl Bushkir, Schreiochse und Sumpfratten Fell verarbeitet ist fast ausgestorben. So finden sich noch wenige, die die begehrten Kosakenstumpel aus Bushkirfell anfertigen. Als Schreibmaterial und Tagesdecke galt Bushkirfell vor allem in St.-Pjott und im Felsenkloster Xischba auf dem Pretrovatsch als unübertroffen. Teile der Fünf Bücher der Liebe von Malin Löprusch sind auf Bushkir-Fellen überliefert.
Die größte Bedeutung für Rakuschistan hatte der Bushkir in der alten Stammesgesellschaft. Die extrem riskante und dazu noch waffenlose Jagt auf das äußerst gefährliche Tier gehörte bei den jungen Männern zum Initiationsritus, den nicht alle erfolgreich bestritten oder gar überlebten. Narben vom Bushkirkampf wurden mit stolz getragen, ebenso die Mütze aus dessen Bauchfell. Die Bauten des Bushkir waren bei den Kosaken der Pravnica gefürchtet, da ihre Pferde in nahe an der Oberfläche gegrabene Gänge einbrechen konnten. Nicht selten bedeutete dies das Ende für das Reittier. Bulgur soll eines seiner geliebten Pferde auf diese Weise verloren haben. Dass der Pravnicadachs auf diese Weise Schreiochsen und Pferde jagt, ist zwar ein reines Märchen, welches man Kindern vor dem einschlafen erzählt, lässt sich aber durch den gelegentlichen Konsum des Tieres von Aas erklären.
Der Bushkir in Mythologie und Kultur
Der Bushkir war das Thema zahlreicher Sagen in der rakuschischen Mythologie. Geschichten vom Stamm der Toijkanen wie „Wie der Bushkir so viele Mäuse fängt“ drehten sich um seine außergewöhnliche Fertigkeit bei der Nahrungsbeschaffung. In anderen Erzählungen spielte der Pravnicadachs die Rolle des „Gauners“, der andere Tiere wie Taubstörche und Schreiochsen überlistet, ähnlich wie der Rotfuchs in mitteleuropäischen Sagen. Nicht selten taucht in diesen Geschichten der Stinkfuchs als vollkommen vertrottelter Gegenpart auf. Eine weitere Sage beschreibt den Bushkir als mächtigen Rachegeist, der verächtlichen Kosaken in der Pravnica nachstellt, um sie für Verfehlungen ihrem Stamm gegenüber zu bestrafen. Des Weiterem taucht der Bushkir in verschiedenen Schöpfungsmythen sowohl als positive als auch negative Gestalt gegenüber den Rakuschen auf, wobei seine Schläue stets unterstrichen wird. So zum Beispiel brachte er ihnen demnach das jagen bei, oder dass es sich in einem gepolstertem Bett bequemer schläft. Unter anderem glaubten die Rakuschen daran, dass der Pravnicadachs über magische Kräfte verfügte. Sie trugen daher bei Ritualen eine Gesichtsbemalung, die der Gesichtsmaske des Bushkir ähnelte. Die Schoyaken, die vor allem den Weibchen übernatürliche Fähigkeiten zu sprachen, sind wahrscheinlich die Namensgeber des Bushkir. Man vermutet aufgrund der Rachegeistersagen, dass sich der Name aus dem altschoyakischen Wörtern „Psuscha“ für Geist und „Chirroij“ für Rache begründet, also „Geist der Rache“ ausdrückt. Der englische Name des Bushkir, „Denbarra”, leitet sich vom Wort „Ondenbarrov” oder „Orron-denan-barrova” ab, den die Lipuschen dem Tier gaben, was in der alten Stammessprache soviel wie „der mit den Händen gräbt“ bedeutet.
Literatur
Lord Stanley Colingstone-Cothelwood, Flora and Fauna of Pravnica, Whithelthrithham, 1778-83 Lord Alfred Colingstone-Cothelwood (ed.), Lord Stanley Colingstone-Cothelwood’s Diary of the Pravnica-Expedition, Whithelthrithham, 1826 Uigur Krejanov, Der letzte Bushkirjäger, Lipuschidze, 1923 Kasmjr Strelnov, Der Wind der alten Pravnica; Sagen und Mythen aus Rakuschistan, Bulgurgrad 1951 Wally Matilda, Global Outback, Gimmeabloodypintmate 1985 Jakob Rightley, Asian Badgers, Hogsfault 1996 Jakob Rightley, On the Origin of Denbarra, Canepitch 2001 Dr. Klaus von Hoffenstein, Genetik der Gattung Meles, Leipzig 2007.