Vettel

Aus Rakuschpedia
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Vettel der Bär ist eine Sagengestalt aus Rakuschistan, die sich in den tiefen Wäldern des Landes, aber auch auf den Hängen des Druvitschna-Gebirges herumtreiben soll. In manchen Geschichten wird eine Tropfsteinhöhle oder gar eine mit Bergkristall ausgekleidete Höhle beschrieben, die nicht weit von der Spitze des Srakhuschni zu finden sei und Vettel als Wohnsitz dient.

Vettel verkörpert in den Geschichten alles, was man mit dem Stereotyp des Rakuschen verbindet: kompromisslos und treu in der Freundschaft aber auch in der Feindschaft, gemütlich und nachsichtig, dann aber auch wieder aufbrausend; doch vor allem herzlich, tanzfreudig und der Liebe zum einfachen Leben zugetan.

Nahezu keine Geschichte um Vettel beinhaltet nicht den Tanz. Bildliche Darstellungen in der älteren Volksmythologie, z.B. der Schwestern Njettisch [1], oder in der modernen Erzählkultur stellen Vettel immer tanzend dar. Der Ethnologe, Kulturalist und Märchenforscher Hanuman Knülch beschreibt in seinem Standardwerk zur rakuschischen Sagenwelt [2] Vettel als sich "nur durch den Tanz, mal im 6/8, mal im 4/4 Takt, fortbewegender in der Gestalt eines großen behäbigen Bären auftretender, geheimnisvoller, liebevoller, zorniger Berg- und Waldgeist."

Wissenswertes

  • Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs plante ein britischer Kinderbuchverlag, den rakuschischen Markt zu erobern und veröffentlichte in Anlehnung an ein bereits erfolgreiches Konzept das Bilderbuch "Wo ist Vettel?". Der Verlag hatte aber offenbar auf unerfahrene Übersetzer zurückgegriffen, denn der rakuschische Titel "Njepr vak Vettel?" bedeutet wortwörtlich zwar "Wo ist Vettel?", wird von Rakuschen aber - da das Füllwort "mjut" fehlt - als "Vettel ist nicht mehr da." verstanden. In Windeseile kam es daher zu umfassender Empörung und handfesten Anfeindungen gegen den Verlag, da der Buchtitel als Volksbeleidigung und gröbste Geschmacklosigkeit empfunden wurde. Innerhalb von wenigen Tagen wurde das Buch daher vom Markt genommen.
  • Wenn jemanden etwas ohne große Mühe, aber mit viel Elan und der nötigen Behäbigkeit gelingt, sagt man im Rakuschischen z.B.: Er hat es 'gevettelt'.
  • Ein berühmtes Rakuschisches Volkslied beschreibt einen Tanzwettstreit zwischen Vettel und Bulgur.


Quellenverweise

[1] Naia und Aia Njettisch: Rakuschische Volks-, Völker- und Vulgärmärchen. Berlin 1981 (original: Burlgurgrad 1868.)

[2] Knülch, Hanuman: Die Sagenwelt der 'wildigen' Rakuschen, Bernau 1973 (OOP).