Morusk III. Vahnskischin

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Morusk III. Vahnskischin (* 1390 in Vahnsk, † 1440 ebenda) war Supplementargraf und später Graf von Vahnsk. Sein Vater war Morusk II. Vahnskischin.

Hofhaltung

Morusk kam als zweitgeborener Sohn der Grafenfamilie zur Welt, avancierte aber bald zum Thronfolger, weil sein älterer Bruder Bojschitsur in einem Anfall von Übermut ins Eismeer lief und nie wieder zurückkam.<ref>Es gibt allerdings Legenden, die behaupten, Bojschitsur habe das Eismeer in Nord-Süd-Richtung durchquert und sei in Schoykutsk mit verlorenem Gedächtnis zum begeisterten Muschelschnitzer geworden.</ref>

So übernahm er die Supplementargrafschaft, die es ihm erlaubte, sich ohne schwerwiegende Konsequenzen in der Kunst des Regierens zu üben. Morusk nutzte seine Freiheiten, indem er die kostspieligste und extravaganteste Hofhaltung des Landes einrichtete. Zwischen rauschenden Festen und wilden Freiluftunternehmungen fand er immer noch die Zeit, die angesehensten Künstler der Epoche in seine Dienste zu nehmen. Der bekannteste darunter ist sicherlich Valkan Tschopsch, der für Morusk zeitlose Trinksprüche dichtete.<ref>Darunter auch das großartige "Hitti hatti moluschwi".</ref>

Zu Morusks erlesenensten Extravaganzen gehörte es, sich mit kleinen Katapulten in nahe gelegene Wälder schießen zu lassen. Was zeitgenössische Höflinge als spirituelle Erfahrung auf St. Pjottritschs Spuren verbrämten, war wohl in Wirklichkeit nur die Gier nach extremer Abwechslung. Eine regelmäßig wiederkehrende Idee war es offenbar, das Eismeer Stück für Stück auszutrinken, weshalb Morusk immer wieder mit kleinen Delegationen ins Eismeer ritt, um dort mit Wodka übergossene Eisklumpen zu lutschen.<ref>Wahrscheinlich geht darauf die rakuschische Einstellung zurück, Eiswürfel im Wodka als ein Zeichen für verrückte Ausgelassenheit nahe am Wahnsinn zu sehen.</ref> Die beschwerliche Reise nach Lipuschidze nahm Morusk nur auf sich, um die dortigen Duellrutschen auszuprobieren.

Den einzigen Rückschlag in seiner Vergnügungssucht brachte ihm der eigene Vater bei, indem er die Supplementarschlossanlage aus Erziehungsgründen niederbrannte. Dafür musste er mit ohnmächtiger Hilflosigkeit hinnehmen, dass der Sohn einen Seitentrakt der Stammburg mit einem tagelangen Lederfrucht-Bombardement unbewohnbar machte.

Morusk und der rakuschische Nordwesten

Das wirrste Kapitel in Morusks Lebenslauf betrifft seine Bemühungen, den Nordwestzacken der Pravnica zu urbanisieren. Er erließ dazu ein Dekret, dass alle sich dort befindlichen Schreiochsen, Sumpfratten, Rumpffrösche, kurz die gesamte dortige Tierwelt, mit dem Bau einer 100.000-Einwohner-Stadt beauftragte. Sein Plan sah vor, den Tieren - die er für fleißig aber naiv hielt - die fertige Stadt abzunehmen und mit Vahnsker Siedlern zu bevölkern. Als selbst nach wiederholten Ermahnungen keine Spur von Städtebau auszumachen war, führte Morusk einen fünfjährigen Feldzug gegen die nordwestrakuschische Fauna, der Schauplatz für die glänzendsten Manöver rakuschischer Militärgeschichte wurde, obwohl es zu keinem einzigen feindlichen Zusammenstoß kam. Nachdem Morusk die Region für "befriedet" erklärt hatte, errichtete er eine "100.000-Mann-Hütte" inmitten der Sumpfebene und begab sich in einem beispiellos triumphalen Zug zurück nach Vahnsk, wo er in Stolz, Zufriedenheit und geistiger Umnachtung bald darauf starb. Valkan Tschopsch widmete seinem Andenken den Gedichtzyklus In die Sonne.

Anmerkungen

<references />