Geschichte Rakuschistans

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Die Geschichte des Staates Rakuschistan beginnt mit der Gründung durch Bulgur den Rakuschen zu Beginn des 10. Jahrhunderts. Das neue Staatswesen weitete sich noch unter Bulgurs Herrschaft auf das heutige Staatsgebiet aus. Es umfasste damit mehrere eigene Volksstämme, die aber in der Geschichtsschreibung und in der heutigen Wahrnehmung als Rakuschen bezeichnet werden.<ref>Zum Volksstamm der Rakuschen im engeren Sinne siehe hier</ref>

Frühgeschichte

Aus der Zeit Rakuschistans vor der Staatsgründung zu Anfang des 10. Jahrhunderts sind fast keine Quellen erhalten. Obwohl archäologische Grabungen sicherlich helfen könnten, einige wesentliche Fragen zu beantworten, ist die rakuschische Forschung in dieser Hinsicht beinahe tatenlos geblieben. Eine Aufarbeitung von Bodenfunden nach wissenschaftlichen Maßstäben gibt es bis heute in Rakuschistan ebenso wenig wie ein staatliches Interesse daran. Einzig die Brennenden Kosaken haben in spontan-chaotischen Grabungsaktionen Funde zutage gefördert, die ein fragmentarisches Bild der vorstaatlichen Rakuschen ergeben.

Demnach führten die rakuschischen Stämme eine voneinander völlig eigenständige Existenz, die sich in Lebensweise und Brauchtum mitunter fundamental unterschieden. Erst die Bedrohung durch die Hunnen machte eine Einigung notwendig. Warum sie nach der endgültigen Abwehr der Invasoren aufrecht erhalten wurden, ist bis heute nicht schlüssig erklärt.<ref>Baker, Jeff: Racushistan United? A Survey of the Oldest Racush Myth, Boston 1993.</ref>

Staatsgründung

Wer die Führung der unterschiedlichen Kriegerkontingente übernehmen sollte, war eine hart umkämpfte Frage unter den verschiedenen Stammesführern. Die aussichtsreichsten Kandidaten waren der Rakusche Bulgur und der Lipusche Bofke. Bulgur setzte sich schließlich durch und mit der mythisch umrankten Beteiligung des Mönchs Pjottritsch gelang die Abwehr des Angreiferheeres auf dem Schlachtfeld.

Populärwissenschaftliche Schriften erklären sich das Durchsetzungsvermögen Bulgurs auch mit der besonders feinen Klangfarbe des Wortes Bulgurgrad. Bofkegrad wäre, so die These, dem Sprachlaut zu grob gewesen. Dieser Ansatz wird aber weitgehend von der Fachwelt abgelehnt, schon allein aus dem Grund, dass Bulgurgrad weit über den Tod Bulgurs hinaus noch Brt hieß.

Bulgur schaffte es jedenfalls binnen kurzer Zeit das gesamte rakuschische Festland unter seine Oberherrschaft zu bringen. Den Höhepunkt seiner Eroberertätigkeit stellt die Eingliederung der Insel Birsk in sein Territorium dar. Der neue Staat hieß "Rakuschistan" - "Land der Rakuschen", mit Bulgur als Staatsoberhaupt und Brt als Hauptstadt. Eine Art Königstitel hat Bulgur vermutlich nie angenommen. Es muss dabei auch beachtet werden, dass durch die natürlichen Grenzen des Rakuschenlandes kaum oder gar kein dauerhafter Kontakt mit anderen Reichen bestand, denen gegenüber Bulgur sich als "König" hätte brüsten können.

Mittelalter

Wie die Staatsform eigentlich aussah, die unter Bulgur bestand, ist eine vieldiskutierte Frage. Allem Anschein nach hat Bulgur nach der Abrundung seines Territoriums keine nennenswerten Regierungsbestrebungen mehr an den Tag gelegt. Im Land, das früher unter verschiedenen Stämmen aufgeteilt war und nun als Land der Rakuschen galt, war allem Anschein nach lediglich die nominelle Oberherrschaft Bulgurs und Brts hinzugekommen. Die weitere Tätigkeit Bulgurs beschränkte sich nach heutigem Wissen im Wesentlichen auf Baumaßnahmen in und um Brt.<ref>Diese unter europäischen Forschern vertretene Ansicht wird von einigen rakuschischen Historikern als kolossales Missverständnis oder sogar Verleumdung aufgefasst.

Siehe: Lolpotnik, Rodiosch: Gesta Bulguri. Bornjd sensazional korpidnahk na rakusch fjerstup (Gesta Bulguri. Die schier sensationellen Leistungen des Rakuschenfürsten), Bulgurgrad 1967.</ref>

Was die Überlieferung an Quellen angeht, ist das übrige rakuschische Mittelalter unmittelbar nach der relativ quellenreichen Zeit der Staatsgründung eine Wüste mit wenigen Oasen. Im Dunstkreis Dnúbs und später Kardinal Schtjernows haben sich einige Inschriften, Chroniken und Bildquellen erhalten. Bis ins 14. Jahrhundert, als um Valkan Tschopsch herum die Ursprünge der rakuschischen Literatur entstehen, bleibt es bei dieser sporadischen Überlieferung. Eine lückenlose Liste der Landesherrscher wie für viele andere Reiche, lässt sich für Rakuschistan daher nicht erstellen.

Neuzeit

Bulgurismus

Im Laufe des 19. Jahrhunderts wuchs allmählich die Präsenz von Ausländern in Rakuschistan: Es handelte sich vor allem um Kaufleute und Geschäftsmänner, die das wirtschaftliche Potential des versteckt gelegenen Landes taxieren wollten. Nach anfänglicher Gleichgültigkeit der rakuschischen Bevölkerung formierte sich unter dem agilen Polidar Leschnik eine aggressive Opposition gegen nicht-rakuschische Einflüsse auf das Land. Sie ging Hand in Hand mit dem neu aufkeimenden Bulgurismus. Der Widerstreit zwischen den Traditionalisten um Polidar und jenen Rakuschen, die neuen Einflüssen offen gegenüber standen,<ref>Man begeisterte sich vor allem für Strohhalme und Metronome.</ref> entzweite das Land.

Nachdem sich Polidar mehrmals in verschiedenen Landesteilen zum "Obersten Warter auf Bulgur" erklärt hatte, konnten er und seine Anhänger in der Silbernen Revolution geschlagen werden.

Die Silberne Revolution

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Die Unfreie Anarchistische Volksdiktatur Silbernes Rakuschistan

Für die folgenden Jahrzehnte begriff sich das Land als "Unfreie Anarchistische Volksdiktatur". Unter der ideologischen Führung der Rakuschischen Partei der kommunistischen Horden, die sich aus den Anführern der Silbernen Revolution gebildet hatte, galt das Land am Rande der Wahrnehmung der Weltöffentlichkeit bald als Mitglied des kommunistischen Blocks. Erst seit den 1990ern ist diese Sichtweise vermehrt in Frage gestellt worden. Zwar gründete sich die RPKR zweifelsohne auf einen Wust an ideologischen und mythischen Konzepten - allerdings ist die Nähe zu Ideen des Kommunismus oft kaum erkennbar. Der Politikwissenschaftler Derek Zuitman meinte sogar, die rakuschische Staatsführung wäre über ein halbes Jahrhundert "überhaupt nicht fähig gewesen, ein ideologisches Konzept zur Grundlage der eigenen Politik zu machen." Exemplarisch stand für Zuitman der rakuschische Volksheld Brokke Jujuschna, der "am Rande der Infantilität nie auch nur das geringste Verständnis für kommunistische Ideen aufgebracht" habe.<ref>Zuitman, Derek: Incapability and Ideology: The Case of Rakushistan, in: Political World XII,2 (Februar 1999), S. 15-20.</ref> Karsten Bleimantel bemerkt dazu: "Die diplomatische Reise Gromykos nach Rakuschistan ist und bleibt eines der fragwürdigsten politischen Manöver der Sowjet-Ära: Welchen Nutzen hätte eine Integration dieses abenteuerlich rückständigen Landes gehabt, an dem jedenfalls im Westen jegliches Interesse fehlte?"<ref>Bleimantel, Karsten: Die Systemwechsel Rakuschistans, in: Kalberstadter Bürger-Merkur vom 12. September 2002.</ref>

Inwieweit der Einfluss der Kommunistischen Partei das Alltagsleben des Landes beeinflusste, ist bislang aus nicht-rakuschischer Perspektive kaum zu beurteilen. Sicher ist jedoch, dass die Kontrolle des Volksempfindens als höchstes Ziel der Partei galt. In bestimmten Detailfragen kam es dadurch zu rigorosen Schritten: Betroffen war unter anderem die Tanzmusik, die fortan bestimmten Regeln gehorchen musste und laut Verordnung stets "der Partei und ihrem Silber zur Ehre gereichen" solle. Der 3/4-Takt wurde verboten, weil man nur in geraden Takten im Gleichschritt gehen könne. Der 7/8-Takt war erlaubt, wenn man nach der siebten Zählzeit eine kurze Pause machte. Diese Regelung soll Anouschka Smizka zu dem wütenden Ausruf gebracht haben: "So kann ich keine bulka machen, du blöde Sau!"


Die Goldene Revolution

Heutiges Rakuschistan

Politisches System

Mit Inkrafttreten der neuen Verfassung 1995 war die Zeit der Unfreien Anarchistischen Volksdiktatur Silbernes Rakuschistan endgültig Vergangenheit. Nach rakuschischer Wahrnehmung war die neue Verfassung die modernste der Welt, was sich auch in ihrer Bezeichnung widerspiegelt (BMRM, rak.: Blov modarnistasch rakusch mojdistakuratvisacije, dt. etwa: "Allermodernste rakuschische Gemeinschaftsvorstellung"), hatte man es doch geschafft, alle rakuschischen traditionellen Eigenheiten in das politische System einfließen zu lassen.

Kern der Verfassung ist das Parlament, genannt "Freie Horde" (Vlak rabu). Gewählt wird es nach verschieden langen Legislaturperioden, die sich nach einer komplizierten Rechentabelle des Astronomen Pojt Luschuki errechnen. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der sowohl vom Parlament als auch in direkter Wahl von der rakuschischen Bevölkerung gewählt werden darf.<ref>Laut Verfassung darf jeder Rakusche wählen, der "gerade auf einem Pferd stehen kann". In der Praxis hat sich das 15. Lebensjahr durchgesetzt.</ref> Da die Wahlperioden im einen Fall fünf, im anderen drei Jahre umfassen, ist es in den ersten 15 Jahren bereits zu zehn regulären Wahlen gekommen, davon lagen zwei im Abstand von nur wenigen Wochen.

Es gibt mehrere verschiedene Wahlmodi, die zusätzlich regional verschieden sind. Der jeweils aktuelle Modus wird durch das Zufallsprinzip (Würfeln) ermittelt. Die Würfelzeremonie wird über den öffentlichen Rundfunk übertragen. Die verwendeten Würfel werden im Vorfeld immer ein volles Jahr auf stochastische Neutralität getestet.<ref>Diese Arbeit übernehmen die Würfelfrauen, die wegen ihrer staatstragenden Bedeutung großes Ansehen genießen.</ref>

Anmerkungen

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